Solarfassade
Eine Solarfassade ist eine Gebäudefassade, die mit Photovoltaikmodulen ausgestattet ist. Sie erzeugt Solarstrom direkt an der Außenwand und übernimmt dabei auch gestalterische und bauphysikalische Funktionen.
Wie eine Solarfassade funktioniert und wo sie eingesetzt wird
Solarfassaden sind innovative Lösungen zur Stromerzeugung an der Gebäudehülle. Sie bestehen aus in die Fassade integrierten Solarmodulen, meist Photovoltaik oder Dünnschichtzellen. Diese Module wandeln Sonnenlicht in elektrische Energie um. Im Gegensatz zu klassischen Dachanlagen nutzen sie vertikale Flächen. Das bringt Vorteile bei Hochhäusern oder dicht bebauten Stadtgebieten.
Die Montage kann in verschiedenen Varianten erfolgen. Eine Möglichkeit ist die vorgehängte hinterlüftete Fassade mit Modulen aus Glas oder Glas-Glas-Verbund. Auch gebäudeintegrierte Varianten sind verbreitet, bei denen die Solarmodule Teil der Außenhaut sind. Dabei ersetzen sie herkömmliche Baustoffe wie Glas oder Metallverkleidungen.
Solarfassaden erfüllen dabei mehrere Funktionen. Neben der Stromerzeugung dienen sie als Witterungsschutz und zur Wärmedämmung. Sie können auch die Architektur optisch aufwerten. Besonders Glas-Glas-Module bieten hohe Gestaltungsfreiheit. Farben, Transparenz und Formate lassen sich individuell anpassen.
In der Praxis kommen Solarfassaden vor allem bei Neubauten oder energetischen Sanierungen zum Einsatz. Architekten und Bauherren nutzen sie für Bürogebäude, Schulen oder Wohnanlagen. Auch öffentliche Gebäude profitieren von der Technologie. Dort zählt neben Energieeffizienz oft auch ein modernes Erscheinungsbild.
Ein weiterer Vorteil ist die bessere Energiebilanz des gesamten Gebäudes. Der erzeugte Strom wird meist direkt im Haus verbraucht. Überschüsse können ins Stromnetz eingespeist werden. In Kombination mit Stromspeichern lässt sich die Eigenversorgung weiter steigern.
Die Wirtschaftlichkeit hängt von mehreren Faktoren ab. Wichtig sind Ausrichtung, Verschattung und Modulwahl. Auch Fördermittel spielen eine Rolle. In Deutschland gibt es Programme, die die Installation von Solarfassaden finanziell unterstützen.
Technisch gesehen liefern vertikale Solarfassaden etwas weniger Strom als optimal geneigte Dachanlagen. Dafür produzieren sie besonders im Winter oder am Morgen und Abend zuverlässig Energie. Das liegt an der flacheren Sonnenbahn in diesen Zeiten.
Die Lebensdauer der Module liegt meist bei 25 Jahren oder mehr. Der Wartungsaufwand ist gering. Moderne Systeme lassen sich gut überwachen und bei Bedarf warten. Zudem sind sie wetterfest und robust gegenüber Umwelteinflüssen.